📢 Veranstaltung zur Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus: Muslimische Identitäten stärken! 🌟
Am 27. Juni 2024 fand im Interkulturelles Zentrum für Dialog und Bildung (IZDB e.V.) eine bedeutsame Veranstaltung im Rahmen der Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus statt. Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüßung durch die Moderation sowie dem Vorstand des IZDBs, welche die Teilnehmer willkommen hieß und die Agenda des Abends vorstellte. Ein besonderer Höhepunkt war die Anwesenheit von Frau Stefanie Remmlinger, der Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Mitte, die uns mit ihrer Anwesenheit in der ersten Reihe ehrte und so ihre Unterstützung und Solidarität zeigte.
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Die Veranstaltung wurde durch eine eindrucksvolle PowerPoint-Präsentation eingeleitet, die eine bewegende Bildercollage präsentierte. Diese Bilder, darunter eine Wassermelone, eine Flagge und traditionell palästinensische Musterungen wie auf einer Kuffiyeh, wurden aufgrund aktueller gesellschaftlicher und weltpolitischer Ereignisse tiefgründig und mehrdeutig interpretiert. Die Gäste wurden eingeladen, ihre Assoziationen mit diesen Bildern zu teilen. Es stellte sich heraus, dass die Wassermelone beispielsweise nicht mehr nur für erfrischende Sommernächte stand, sondern auch für Widerstand, Hoffnung und Trauer. Die Bilder wurden nun auf eine tiefere Weise wahrgenommen.
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Ein besonders bewegendes Bild zeigte die Hand eines 11-jährigen Jungen mit einem Sticker-Tattoo der palästinensischen Flagge. Dieses Bild erzählte die Geschichte eines Berliner Jungen, der aufgrund dieses Tattoos von einem Abenteuerspielplatz in Berlin-Wedding verwiesen wurde. Die Reaktionen auf die Bilder spiegelten die vielfältigen und tiefen Emotionen der Teilnehmer wider.
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Nach der Bildercollage folgte ein zehnminütiger Impulsvortrag von Imam Ferid Heider, dem Vorsitzenden des Teiba Kulturzentrums in Spandau. Imam Ferid Heider thematisierte die Problematik des antimuslimischen Rassismus und die allgemeine Stimmung in Deutschland. Er betonte die bedeutende Rolle der Medien bei der Bildung von Vorurteilen gegenüber der muslimischen Gesellschaft. Ein Beispiel, das er nannte, war die öffentliche Wahrnehmung des Eid-Gebets im Freien, das fälschlicherweise als Provokation interpretiert wird. Er erklärte, dass das Gebet im Freien eine Einladung zur Offenheit darstellt und keine Machtdemonstration ist, wie oft unterstellt wird.
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Imam Ferid Heider führte aus, dass große Medienschaffende oft negativ über den Islam berichten, was problematisch sei, da sie eine breite Masse ansprechen und Vorurteile verstärken. Er erwähnte eine Statistik von Claim, die zeigte, dass sich antimuslimische Vorfälle in Deutschland offiziell verdoppelt haben. Persönliche Erlebnisse, wie die öffentlichen Demütigungen seiner Töchter in der Schule aufgrund ihres Kopftuchs, unterstrichen die Schwere der Problematik. Er verwies auf den kürzlichen Anschlag in Mannheim und eine wenig beachtete Messerattacke auf eine muslimische Frau, um die Diskrepanz in der medialen Berichterstattung aufzuzeigen.
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Ein weiteres Highlight des Abends war ein von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Öffentlichkeitsarbeitsteams gedrehter Kurzfilm. Der Film zeigte den Alltag eines muslimischen Deutschen mit arabischen Wurzeln, der sich auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet und dabei Diskriminierung erfährt. Der potentielle Arbeitgeber zeigte sich offensichtlich unangenehm berührt von dem ehrenamtlichen Engagement des Bewerbers in einer Moschee, was zu einem negativen Verlauf des Gesprächs führte. Der Film endete mit der enttäuschten Abreise des Bewerbers, dessen Träume aufgrund seiner Herkunft und religiösen Zugehörigkeit zunichte gemacht wurden.
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Nach dem Film teilte Frau Stefanie Remmlinger ebenfalls in einer kurzen Sequenz ihre ermutigenden Gedanken mit der muslimischen Gemeinschaft. Sie betonte ihre Solidarität und Hoffnung auf Stärke und Zusammenhalt, sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft.
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Die abschließende Podiumsdiskussion war ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. Teilnehmer der Diskussion waren erneut Imam Ferid Heider, der Imam des Furkan Zentrums in Berlin-Neukölln, Ahmad Abu Jebril, sowie zwei junge Mitglieder der Gemeinde. Es wurden persönliche Erfahrungen mit antimuslimischem Rassismus, Herausforderungen innerhalb und außerhalb der muslimischen Gemeinschaft sowie die Rolle der Medien diskutiert. Besonders hervorgehoben wurde die verstärkte Wahrnehmung von Rassismus und Ausgrenzung seit dem 7. Oktober. Die Gemeinschaft fühlt sich einsam und nicht gesehen in ihrem Leid und ihrer Trauer, was zu einem dauerhaften Zustand der Angst führt.
Zum Abschluss der Diskussion wurden Lösungsansätze erörtert. Die Teilnehmer betonten die Bedeutung von kontinuierlicher Kommunikation und Aufklärungsarbeit, um die Kluft zu verringern. Ebenso wichtig sei die Stärkung der eigenen muslimischen Identität und des Selbstbewusstseins innerhalb der Gemeinschaft, um dem Rassismus entschlossen entgegentreten zu können.
Der Abend im IZDB war ein wichtiger Schritt im Kampf gegen antimuslimischen Rassismus und zeigte die Notwendigkeit eines offenen Dialogs und eines starken Zusammenhalts innerhalb der Gemeinschaft. Die Veranstaltung war nicht nur informativ, sondern auch inspirierend und hoffnungsvoll, und wird sicherlich noch lange in den Herzen der Teilnehmer nachklingen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei jedem Teilnehmer, bis bald!
Euer IZDB-Team